Commodore VC-20 – der Volkscomputer

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Für viele war er der erste Computer – Der Commodore VC-20. Es war der erste Heimcomputer den Commodore auf den Markt gebracht hat. Davor hat Commodore ausschließlich Taschenrechner, Schreibmaschinen und Computer für den professionellen Bereich hergestellt. Nun aber gab es einen Computer den sich viele leisten konnten. Zuerst kam er im September 1980 in Japan auf den Markt. Ein halbes Jahr später kam er in den USA auf den Markt. Dort kostete er 300$ was umgerechnet mit Inflation 683€ wäre und hieß VIC-20. Schließlich kam er dann auch in Deutschland auf den Markt und kostete 899DM was heute ca. 910€ wären. Dass es so viele unterschiedliche Namen gibt hängt damit zusammen, dass die Bezeichnung VIC in Deutschland vielleicht falsch interpretiert werden würde. Der Name VIC-20 ist an den Namen des Videochips angelehnt, den Video Interface Computer. In Deutschland hieß er dann also VC-20, diese Abkürzung wurde dann auch als Volkscomputer interpretiert.

Der VC-20 mit der Datasette 1530

Die Innereien

Seine Technischen Daten waren selbst für die Damalige Zeit nicht ganz so prickelnd. Er hatte immerhin 8 Farben aber gerade mal 22 Zeichen pro Zeile, was ihn völlig ungeeignet für die Textverarbeitung macht. Sein größtes Problem war aber, dass er nur 5Kb Ram hat. Dabei sind nur 3,5 KB in Basic nutzbar. Immerhin gab es zahlreiche Speichererweiterungen, mit denen man den Commodore VC-20 auf 32KB aufrüsten konnte. Für Sound war auch der VIC zuständig. Mit 3 Tongeneratoren sind seine Soundeigenschaften aber recht eingeschränkt. Als Prozessor kommt der 6502 zum Einsatz, welcher damals sehr verbreitet war. Ein Vorteil gegenüber anderen Computern aus diesem Preissegment war seine Tastatur. Im Gegensatz zu anderen Rechnern hat der VC-20 eine richtige Tastatur und keine Folien- oder Gummitasten. An Anschlüssen bietet er einen Cartridge-Port, einen Video-Port, den Seriellen IEC Bus und den Datasetten-Port wie beim C64 und einen User-Port. Auf der rechten Seite gibt es einen Stromanschluss und einen Joystick-Port.

Nach dem Einschalten…

Wenn man ihn nun Einschaltet bekommt man wie bei den Heimcomputern dieser Zeit üblich einen Basic-Prompt. Im Rom des VC-20 befindet sich ein Basic 2.0 was recht ähnlich zu dem des C64 ist. Nun kann man entweder ein Basic Programm schreiben oder ein Programm laden. Um Programme zu laden gab es verschiedene Möglichkeiten. Am häufigsten wurde hierfür die Datasette genutzt. Es gab zwar schon die Floppy 1540, die war aber sehr teuer. Eine weitere Möglichkeit sind Module, die am VC-20 auch recht verbreitet waren, da der Arbeitsspeicher des VC-20 sehr klein ist und die Programme oft nicht hineingepasst haben. Meistens wurde der VC-20 für Spiele verwendet. Es gibt zwar nicht so eine breite Auswahl wie bei seinem Nachfolger, aber Klassiker wie Donkey Kong oder Pac Man gab es auch hier.

Peripherien

Zusätzliche Peripherien für den VC-20 waren bis auf Datasette und das Diskettenlaufwerk noch die Drucker VC 1515 und 1525. Ansonsten gab es zahlreiche Speichererweiterungsmodule wie der Super Expander mit 3kb Speicher und neuen Basic Befehlen. Um auch mehrere Steckmodule gleichzeitig zu verwenden wurde der Baugruppenträger VC 1020 aus solidem Blech angeboten. Mit ihm konnte man 5 Module gleichzeitig verwenden. Es gab sogar ein Modem für den VC-20, um mit ihm Daten-Fern-Übertragung zu machen, allerdings war dies nur in den USA erhältlich.

Das Ende

Im Juli 1984 wurde die Produktion des Commodore VC-20 beendet. Den Erfolg des C64 hatte er nicht. Immerhin wurden aber 2,5 Millionen Stück verkauft. Deshalb kann man ihn auch als Wegbereiter für den sehr erfolgreichen C64 sehen.

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